Schiessanlass 2024 Tunnelblick 1
Die Teilnehmer blicken auf eine Übersichtskarte der Felsanlage, die vom Instruktor erklärt wird.
Die drei Gewinner unseres Schiesprogrammes mit ihren Preisen.
Die Teilnehmer blicken in den langen Brandtunnel mit verkohlten Autos, Bussen und LKWs.

Ein Schiessanlass tief im Berg

Ein Schiessanlass tief im Berg
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Der diesjährige Schiessanlass der OG Aarau konnte erneut durch ein aussergewöhnliches Programm begeistern: Ein Schiessen tief im Berg, auf der einzigen 300m-Indoor-Anlage der Welt!

Nach einem holprigen Start – die Bestellung der angekündigten Sprinter-Busse hat leider aufgrund höherer Gewalt (Anmerkung des Organisators) nicht geklappt – und einer kurzen Begrüssung verschoben die 20 Teilnehmer in Fahrgemeinschaften in persönlichen PWs nach Lungern, OW.

Angekommen und wiedervereinigt vor dem Brünig Park, konnten unsere Teilnehmer am Empfang direkt ihre persönliche Brünig Indoor Card in Empfang nehmen. Die mitgebrachten Waffen und Munition wurden in einer Schubkarre neben dem Empfang eingelagert und dort offen deponiert bis zum Schiessprogramm am Nachmittag. Schön, dass dies in der Schweiz noch möglich ist.

Ehemalige Militärfestung? Tant pis!

Langjähriger Instruktor Bat Vogler erklärt den Teilnehmern die gesamte Anlage.

Die angekündigte "ehemalige Militärfestung" ist in Tat und Wahrheit nie im Besitz des Bundes oder der Armee gewesen – eine Fehlannahme des Organisators, die weite Teile der Besucher des Brünig Parks teilen. Die gesamte Felsanlage ist eine privat erstellte Felsanlage, die unter Schirmherrschaft der Gasser Felstechnik AG gebaut wurde – explizit für die Zwecke, die sie heute dient: Als Werkhof und Fahrzeugpark, als Schiesskompetenzzentrum und weitere Anwendungsfälle.

Auf der spannenden Führung konnten die Teilnehmer Einblick nehmen in die verschiedenen Schiesslokalitäten (Kurzdistanz-Anlagen sowie Polyhalle mit Jägerscheiben). Die vielseitige Anlage bietet aber viel mehr als nur das Schiesssportzentrum: Einige Meter weiter befindet sich die International Fire Academy "ifa". Im Nachgang des Gotthard-Tunnelbrandes von 2001 wurde die Anlage mit einem Leistungsauftrag an die ifa gebaut mit dem Ziel, Feuerwehren aus dem In- und Ausland in Tunnel-Einsätzen zu schulen. Dazu steht ein originalgetreuer Nachbau des Szenarios zur Verfügung: Ein Brandtunnel mit zahlreichen Autos und LKWs, die per Knopfdruck in Brand gesteckt werden können.

Der lange Brandtunnel ist gespickt voll mit alten Fahrzeugen aller Marken sowie Bussen und LWK-Attrappen, die mit Gasflammen in Brand gesteckt werden können.

Kavernen-Kulinarik im Cantina Caverna

Vor dem Mittagessen konnten unsere Teilnehmer einen Blick in die verschiedenen Räumlichkeiten des Restaurants Cantina Caverna werfen. Dieses bietet Fest- und Bankettsäle sowie sogar einen Cheminée-Raum im Felsen für bis zu 20 Personen. Der angenehme Feuer-Geschmack verleiht dem Raum einen zusätzlichen Charme.

Nach Abschluss der Führung wurde das Mittagessen im Haupt-Speiseraum der Cantina Caverna genossen – ein kulinarischer Höhepunkt!

Schiessprogramm im 300m-Felsentunnel

Oblt Daniel Németh, seines Zeichens Meisterschütze, zielt auf die Scheibe 12 in der obersten Reihe.

Anschliessend ans Mittagessen begab sich die Gruppe in den 300m-Stand im Berg ins zweite Obergeschoss. Tatsächlich ist die Anlage vertikal aufgeteilt: 5 Scheiben auf drei Stöcken bilden die Scheibenfront am Ende des 300m-Tunnels. Auf dem untersten Stock sind zusätzlich weitere Scheiben verfügbar – beispielsweise 100m, 150m oder 200m Jagdscheiben.

Nach kurzer Verspätung starteten unsere Teilnehmer mit dem Schiessprogramm: Das obligatorische Programm mit total 10 Probeschüssen. Schnell zeigte sich, dass einige Gewehre ihren Schützen besser gehorchten als andere. Auch Vor- und Nachteile von Spezialitäten (Ringkorn, Irisblende, Farbfilter) oder gar das StGw 57 wurden offensichtlich.

Nachdem alle Teilnehmer ihr Programm absolviert hatten, blieb noch Zeit und Munition für ein freies Schiessen für diejenigen, die wollten. Gerade das StGw 90 mit Ringkorn und das StGw 57 waren begehrte Kandidaten.

Die Sieger stehen fest

Die Gewinner des obligatorischen Bundesprogrammes (v.l.n.r.): Hptm Nils Stampfli (2. Platz), Oblt Daniel Németh (1. Platz), Severin Hug (3. Platz).

Die frohe Nachricht vorneweg: Alle Teilnehmer, ob AdA oder Begleitperson, hätten das obligatorische Programm erfülltwenn teilweise auch nur haarscharf, aber dies am Rande.

Allen voran konnten sich Oblt Daniel Németh mit 77 Punkten (von 85 möglichen) durchsetzen und sich den ersten Platz sichern. Dicht gefolgt wurde er von Hptm Nils Stampfli mit 75 Punkten auf dem zweiten Platz. Den dritten Podestplatz konnte sich Severin Hug mit 74 Punkten ergattern. Herzliche Gratulation den Gewinnern! Die 79 Punkte des Organisators, Hptm Florian Müller, wurden aus taktischen Gründen (wiederum) nicht gewertet...

Dieser Anlass wurde ermöglicht durch